Buch-Tipp: Mit dem legendären GT brachte Ford die Kritiker zum Schweigen, eroberte Le Mans und machte Enzo Ferrari wütend, richtig wütend sogar
Der Einstieg von Ford in den europäischen Motorsport brachte Enzo seinerzeit zur Weißglut.
Doch erst nach dem Sieg in Le Mans im Jahr 1966.
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Le Mans Start 2016: ein Ford GT40 Mark II fuhr 24 Stunden später mit Goodyear Reifen als erster über die Ziellinie. |
Die 40 im GT40 steht für die Höhe = 40
Zoll
Und das sind gerade mal 1,02 Meter
Verlag: GeraMond
Seiten: 232
Fotos und Abbildungen: über 420
Format: 24,8 x 30,5 cm
ISBN: 9783964530455
Preis: 49,99 Euro
Ein Blick zurück vor 1966
Ende der 1950er war Motorsport in den USA ein no go.
Jedenfalls offiziell bei den großen Automarken.
Das vereinbarten Chrysler, Ford und General Motors.
Grund dafür waren vor allem tragische Unfälle in Le Mans und Indianapolis.
Die drei wichtigsten drei Hersteller gingen zum Motorsport auf Distanz.
Weltweit.
Doch wie das im Leben so ist, mancher spielt sein eigenes Spielchen.
Versteckt im Hintergrund.
So unterstützte General Motors die NASCAR-Rennen.
Als Ford II. davon erfuhr, stand das Abkommen vor dem Aus.
Seine Augen richteten sich vor allem auf Europa.
Um die Verkaufszahlen anzukurbeln, sollten Ford-Modelle dort Rennen fahren und gewinnen.
In allen möglichen Klassen.
Eine Alternative war der Kauf von Ferrari.
Es gab Gespräche mit Enzo Ferrari, der auch nicht abgeneigt war.
Doch für Außenstehende stand schon vor dem ersten Gespräch fest:
zwei derartige Charaktere, das geht nicht.
Le Mans 1960
Ferrari war in Le Mans seit 1960 die klare Nummer eins.
Die leichtgewichtigen Mittelmotor-Prototypen der P-Serie waren:
- genial konstruiert
- zuverlässig
- sehr schnell
Die V12 mit drei bis vier Liter Hubraum hatten auf Langstrecken keine ernsthaften Gegner.
Le Mans Siege waren seit 1960 somit unvermeidlich.
Die teilten sich das Werksteam mit Kundenteams.
Le Mans 1964
Und nun betrat Ford im Jahr 1964 die Bühne.
Le Mans zu gewinnen ist schwer, sehr schwer.
Und dann noch ohne Erfahrung anzutreten, das klappt nicht.
Dachte auch Enzo Ferrari, war sich daher siegessicher.
Ford hatte zwar reichlich Geld, aber kein Know-how.
Und deshalb war das erste Jahr auch desaströs.
Zwar wurde der britische Le-Mans-Experte John Wyer beauftragt.
Doch das Getriebe war mit dem Drehmoment überfordert.
Alle GT40 schieden beim ersten Renneinsatz aus.
Auch bei Ferrari fielen zwei der neuen 275P aus.
Doch da reichlich andere mitfuhren kam es zum Dreifacherfolg.
Le Mans 1965
Ford heuerte Carroll Shelby für Le Mans 1965 an.
Der setzte auf die Vollen, vor allem beim Motor des Mk. II GT40.
Ein mächtiges Aggregat mit sieben Liter Hubraum.
Das war extrem kräftig, daher der Ford auch extrem schnell.
Original-Zitat von Fahrer Chris Amon:
»Wir waren auf der Geraden über 150 km/h schneller als andere«.
Doch das nützte am Ende nichts.
Vor allem das heiße Wetter war tödlich für die riesigen Motoren.
Ford war ein zweites Mal besiegt.
Daran änderten auch alle Rundenrekorde der ersten Stunden nichts.
In Le Mans zählt nur, wer nach 24 langen Stunden als erster durch die Ziellline fährt.
Le Mans 1966
Caroll Shelby bekam für 1966 eine letzte Chance.
Und die nutzte er auch mit allen Konsequenzen.
Wissenschaft und Entwicklung rückte sehr eng zusammen.
So wie es heute im modernen Motorsport ist.
Und er setzte seine Fahrer durch.
Ford startete mit vier GT in der Klasse GTE Pro.
Enzo Ferrari führte seinen Betrieb wie ein Diktator führte.
Bislang hatte er nur über die für ihn stümperhaften Amerikaner gelacht.
Und über Henry Ford II.
Doch jetzt spürte er das Unheil, das sich zusammenbraute.
Hektisch wurde der Vierliter-Motor modifiziert, der bekam auch:
- statt Vergaser eine Einspritzanlage
- ein neues Getriebe
Doch unter Zeitdruck geht so etwas leicht schief.
Und so passierte es auch, die Ferraris fielen in Le Mans 1966 aus.
Und Ford fuhr gleich mit drei GT40 hintereinander über die Ziellinie.
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Drei Ford GT40 am Ziel: offizieller Sieger wurde in Le Mans 1966 Chris Amon |
Mit viel Geld und genialen Leuten rund um Caroll Shelby.
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Siegerehrung hautnah bei den Fans: Chris Amon steht ganz rechts |
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