Buch-Tipp: Mit dem legendären GT brachte Ford die Kritiker zum Schweigen, eroberte Le Mans und machte Enzo Ferrari wütend, richtig wütend sogar

Das wie, wann und wo dieser Geschichte brachte der Film »Le Mans 66« am 14. November 2019 auf die Kinoleinwand, zeigte den legendären Zweikampf Ford gegen Ferrari – so hieß übrigens der Film in den USA. Das von uns gefundene Buch deckt alle Fakten mit Originalfotos haargenau auf. Eine spannende und zugleich unterhaltsame Lektüre.
        von Achim Stahn

 

Der Einstieg von Ford in den europäischen Motorsport brachte Enzo seinerzeit zur Weißglut.
Doch erst nach dem Sieg in Le Mans im Jahr 1966.

Die gesamte Geschichte des Ford GT gibt es in großartiger Buchform.
Von den beschwerlichen Anfängen bis zu den Siegen in Le Mans. 
Voll mit Emotionen, grandiosem Mut und Ehrgeiz, reichlich Benzingeruch.
 
Über ein superenges Traumauto, in das im Grunde niemand passte.
Moderne Varianten sind größer und bequemer – aber auch schwerer. 
 
Le Mans Start 2016: ein Ford GT40 Mark II fuhr 24 Stunden später mit Goodyear Reifen als erster über die Ziellinie.
 
Die Erfolge des Ford GT40 waren phänomenal: 
1966 Sieger in Le Mans
1967 Sieger in Le Mans
1968 Sieger in Le Mans
1969 Sieger in Le Mans
 
So was gab es später nur noch bei Audi und Porsche.
Und das alles passierte ohne jede Erfahrung, entgegen jeder Erwartung.
Und in Anbetracht eines übermächtigen Gegners: Ferrari.
 
In diesem Buch erfahren wir die gesamte Geschichte dieses bahnbrechenden Erfolges.
Hinter der am Anfang Henry Ford II steht, der sich über Ferrari mächtig ärgert.
Daher den Beteiligten nur eine Aufgabe stellt: 
»Gewinnt Le Mans, demütigt Ferrari, Kosten spielen keine Rolle.« 
 
Unser Fazit:
Ein großartiges Buch mit erstklassigen Texten und Fotos. 
Die historischen Aufnahmen machte Dave Friedman.
Der war in den 1960er-Jahren offizieller Fotograf von Shelby American.
Er begleitete das Team zu Rennen rund um die Welt.

    Die 40 im GT40 steht für die Höhe = 40 Zoll 

      Und das sind gerade mal 1,02 Meter  

Fakten zum Buch
Verlag: GeraMond
Seiten: 232
Fotos und Abbildungen: über 420
Format: 24,8 x 30,5 cm
ISBN: 9783964530455 
Preis: 49,99 Euro
 
 
 
 

      Ein Blick zurück vor 1966 

Ende der 1950er war Motorsport in den USA ein no go.
Jedenfalls offiziell bei den großen Automarken.
Das vereinbarten Chrysler, Ford und General Motors.

Grund dafür waren vor allem tragische Unfälle in Le Mans und Indianapolis.
Die drei wichtigsten drei Hersteller gingen zum Motorsport auf Distanz.
Weltweit.
Doch wie das im Leben so ist, mancher spielt sein eigenes Spielchen.
Versteckt im Hintergrund.
So unterstützte General Motors die NASCAR-Rennen.

Als Ford II. davon erfuhr, stand das Abkommen vor dem Aus.
Seine Augen richteten sich vor allem auf Europa.
Um die Verkaufszahlen anzukurbeln, sollten Ford-Modelle dort Rennen fahren und gewinnen.
In allen möglichen Klassen.

Eine Alternative war der Kauf von Ferrari.
Es gab Gespräche mit Enzo Ferrari, der auch nicht abgeneigt war.
Doch für Außenstehende stand schon vor dem ersten Gespräch fest:
zwei derartige Charaktere, das geht nicht.

   Le Mans 1960 

Ferrari war in Le Mans seit 1960 die klare Nummer eins.
Die leichtgewichtigen Mittelmotor-Prototypen der P-Serie waren:
- genial konstruiert
- zuverlässig
- sehr schnell

Die V12 mit drei bis vier Liter Hubraum hatten auf Langstrecken keine ernsthaften Gegner.
Le Mans Siege waren seit 1960 somit unvermeidlich.
Die teilten sich das Werksteam mit Kundenteams.

      Le Mans 1964 

Und nun betrat Ford im Jahr 1964 die Bühne.
Le Mans zu gewinnen ist schwer, sehr schwer.
Und dann noch ohne Erfahrung anzutreten, das klappt nicht.
Dachte auch Enzo Ferrari, war sich daher siegessicher.

Ford hatte zwar reichlich Geld, aber kein Know-how.
Und deshalb war das erste Jahr auch desaströs.
Zwar wurde der britische Le-Mans-Experte John Wyer beauftragt.
Doch das Getriebe war mit dem Drehmoment überfordert.
Alle GT40 schieden beim ersten Renneinsatz aus.

Auch bei Ferrari fielen zwei der neuen 275P aus.
Doch da reichlich andere mitfuhren kam es zum Dreifacherfolg.          

        Le Mans 1965 

Ford heuerte Carroll Shelby für Le Mans 1965 an.
Der setzte auf die Vollen, vor allem beim Motor des Mk. II GT40.
Ein mächtiges Aggregat mit sieben Liter Hubraum.

Das war extrem kräftig, daher der Ford auch extrem schnell.
Original-Zitat von Fahrer Chris Amon:
»Wir waren auf der Geraden über 150 km/h schneller als andere«.
Doch das nützte am Ende nichts.
Vor allem das heiße Wetter war tödlich für die riesigen Motoren.
Ford war ein zweites Mal besiegt.
Daran änderten auch alle Rundenrekorde der ersten Stunden nichts.
In Le Mans zählt nur, wer nach 24 langen Stunden als erster durch die Ziellline fährt.

             Le Mans 1966 

Caroll Shelby bekam für 1966 eine letzte Chance.
Und die nutzte er auch mit allen Konsequenzen.
Wissenschaft und Entwicklung rückte sehr eng zusammen.
So wie es heute im modernen Motorsport ist.
Und er setzte seine Fahrer durch.
Ford startete mit vier GT in der Klasse GTE Pro.

Enzo Ferrari führte seinen Betrieb wie ein Diktator führte.
Bislang hatte er nur über die für ihn stümperhaften Amerikaner gelacht.
Und über Henry Ford II.
Doch jetzt spürte er das Unheil, das sich zusammenbraute.

Hektisch wurde der Vierliter-Motor modifiziert, der bekam auch:
- statt Vergaser eine Einspritzanlage
- ein neues Getriebe
Doch unter Zeitdruck geht so etwas leicht schief.
Und so passierte es auch, die Ferraris fielen in Le Mans 1966 aus.
Und Ford fuhr gleich mit drei GT40 hintereinander über die Ziellinie.

Drei Ford GT40 am Ziel: offizieller Sieger wurde in Le Mans 1966 Chris Amon

Der Diktator mit dem herrischen Stil wurde auf einmal sehr still.
Newcomer Ford hatte ihn mehr als nur im Rennen geschlagen.
Mit viel Geld und genialen Leuten rund um Caroll Shelby.
 
»Il Drago« (der Drache) fühlte sich gedemütigt.
Und der Ford GT40 wurde zur Legende.


Siegerehrung hautnah bei den Fans: Chris Amon steht ganz rechts

 

Tipps zur Blog-Nutzung 

Hier geht es nur um das Beste vom Besten: Trends, Autos, Reisen, Fashion, Lifestyle
Zur Startseite dieses Blogs geht es hier:
https://otb-lifestyle.blogspot.com 

Einfache Themensuche 
1. oben im Blog mit der Lupe
(Suchwort eingeben, alles dazu wird gezeigt)
2. Kästen am Textende anklicken


Interessantes senden an 
achim.stahn@interpress-ipr.de

   - only the best -

more about modern luxury 

press buttons below or:

https://otb-lifestyle.blogspot.com


Kommentare