Heute vor 70 Jahren holten sich Stirling Moss und Mercedes-Benz zwei Rekorde für die Ewigkeit

Bei dem legendären 1.000-Meilen-Rennen von Brescia in der Toskana bis nach Rom und wieder zurück nach Brescia, holte sich Mercedes-Benz 1955 mit dem neuen Rennsportwagen 300 SLR einen phänomenalen Sieg. Im Gegensatz zum Sechszylinder-Straßenwagen 300 SL mit Flügeltüren war der SLR offen, sein Gitterrohrrahmen entsprach weitestgehend dem des damaligen Formel-1-Rennwagen. 
     von Achim Stahn 
 
 
Mit einer Fahrtzeit von 10 Stunden, 7 Minuten und 48 Sekunden erzielte das Duo bei der Rennpremiere des 300 SLR einen Rekord, der nie mehr in der Geschichte der Mille Miglia übertroffen wurde und auch nie übertroffen wird.  
 

Dank intensiver Vorbereitung (ein Film dazu weiter unten) gewann das Team mit Stirling Moss und Beifahrer Denis Jenkison (britischer Motorsport-Journalist) diese Mille Miglia am 1. Mai um exakt 17:29 Uhr mit neuen Streckenrekorden.  
 
Die späteren Gesamtsieger Stirling Moss und Denis Jenkinson im Mercedes-Benz 300 SLR Rennsportwagen mit der Startnummer 722 auf der Startrampe in Brescia.   Fotos: MB Classic Archiv

Stirling Moss und Denis Jenkinson kurz nach dem Start in Brescia.

Rekordzeiten für die Ewigkeit 

Der Tradition des Rennens folgend entsprachen die Startnummern den Startzeiten. Erster Mercedes an der Startrampe war um 06:58 Juan-Manuel Fangio (Startnummer 658), Karl Kling fuhr um 07:01 Uhr ab, Hans Herrmann um 07:04 Uhr und Stirling Moss um 07:22 Uhr. Diese Zahl (722) ist heute eine Legende. 
 
Roadbooks von Denis Jenkinson für die Mille Miglia 1955

Mit einer Fahrtzeit von 10 Stunden, 7 Minuten und 48 Sekunden erzielte das Duo bei der Rennpremiere des 300 SLR einen Rekord, der nie mehr in der Geschichte der Mille Miglia übertroffen wurde und auch nie übertroffen wird.  
Denn heute geht es um genaue Ankunftszeiten und nicht um die schnellste Ankunftszeit.
 
Die Durchschnittsgeschwindigkeit lag ebenso sensationell bei 157,6 km/h.
Ein weiterer unschlagbarer Rekord. 
Wer die Strecke von damals kennt, weiß, was das bedeutet. 
Zumal Juan Manuel Fangio das strapaziöse Straßenrennen komplett alleine bewältigte. 
 
Übrigens: Seinen Teamkollegen Juan Manuel Fangio (damals schon zweifacher Formel-1-Weltmeister) distanzierte er um 32 Minuten, den drittplatzierten (Ferrari-Werkspilot Umberto Maglioli im 118LM) um eine Dreiviertelstunde.
 
 John Cooper Fitch und Kurt Gessl mit dcr Startnummer 417

In der GT-Kategorie siegten John Fitch und Kurt Gessl mit ihrem 300 SL, ein Seriensportwagen und keine Rennversion. Sie belegten zudem den beachtlichen fünften Platz in der Gesamtwertung.
 
Hier sind Olivier Gendebien und Jaques Washer im 300 SL (W 198) mit der Startnummer 428 beim Start in Brescia zu sehen. Sie belegten den zweiten Platz in ihrer Klasse hinter John Fitch und Kurt Gessl, de ebenfalls in einem 300 SL saßen.
 
Eine Dieselklasse gab es damals auch, zum ersten Mal. 
In der holte sich das Team Helmut Retter und Wolfgang Larcher den Sieg auf ihrem Mercedes-Benz 180 D (Baureihe 120). 
 
Oberingenieur Helmut Retter (Daimler-Benz Vertreter in Innsbruck) und Wolfgang Larcher, die Sieger in der Dieselklasse, im Mercedes-Benz 180 D mit der Startnummer 04.
 
Nach 303 Kilometern: Die späteren Gesamtsieger Stirling Moss und Denis Jenkinson sind hier in ihrem 300 SLR mit der Startnummer 722 in Ravenna zu sehen.

Die Strapazen stehen ihnen im Gesicht, glücklich feiern die Gesamtsieger Stirling Moss (rechts) und Denis Jenkinson ihre Ankunft in Brescia.

Eine grandiose Saison

1955 war für Mercedes-Benz im Motorsport überhaupt eine grandiose Saison.
Denn alle wichtigen Motorsporttitel wurden gewonnen: 
- Weltmeisterschaft der Formel 1
- Sportwagen-Weltmeisterschaft
- Europameisterschaft der Tourenwagen
- Sportwagenmeisterschaft der Kategorie D in den USA
 
Der überragende Star des Jahres war der neue Rennsportwagen 300 SLR auf Basis des Formel 1-Rennwagens W 196 R, mit dem Juan Manuel Fangio 1954 und 1955 Weltmeister wurde.  
 
Um zu gewinnen ist die Vorbereitung sehr wichtig. Diese Originalaufnahmen (die hinterlegte Musik ist nicht toll) zeigt das Mercedes-Team mit Stirling Moss bei der intensiven Mille Miglia Vorbereitung 1955 auf dem Hockenheimring. 
 
 
 


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