Automobile Ikonen: wie alles mit dem Lamborghini Countach begann

Auf dem Genfer Autosalon im März 1971 stellte die italienische Design-Legende Giuseppe Bertone (Spitznamen „Nuccio“) auf seinem Stand um 10 Uhr vormittags eine gelb lackierte Studie vor. Die hieß Lamborghini Countach LP 500.
           von Achim Stahn

 

Gezeichnet hat sie Marcello Gandini, Design-Direktor von Carrozzeria Bertone. 
Die Scherentüren sind ihm ebenfalls zu verdanken.
Die wurden das Markenzeichen der 12-Zylinder-Modelle von Lamborghini. 
 
 
 
Eine Serienfertigung war eigentlich nicht geplant.
Sie sollte potenziellen Partner nur zeigen, was Bertone so leisten kann. 
Doch der Wagen schlug sprichwörtlich „wie eine Bombe“ ein.
Das Medienecho war riesig, die Käufernachfrage ebenso.  
 
So etwas hattte die Welt noch nie gesehen.
Allenfalls in Science Fiction Romanen. 
Dieser 1,07 Meter flache Keil hat mehr Ähnlichkeit mit einem Raumschiff als mit einem Auto.
Auch heute im Rückblick immer noch der wohl mutigste Entwurf, der es bis zur Serienreife schaffte. 

Ferruccio Lamborghini musste darauf reagieren.
Als erstes ließ er den fahrbereiten LP 500 umfangreich testen. 
Danach fiel im Mai 1972 das 'go' für die Serienproduktion. 
 
Die Bertone-Studie unterschied sich optisch und technisch vom ersten Prototyp:
- Fahrgestell aus Stahlblech statt Stahlrohrgitterrahmen
- 12-Zylinder-Motor mit 4971 ccm Hubraum (446 PS)
- Lufteinlässe des Motors erinnern an die Kiemen eines Hais
- Innenraum mit ausgeklügelten elektronischen Instrumenten
 
Grün lackiert stand der Prototyp im März 1973 auf dem Genfer Auto-Salon.
Das Countach-Projekt trug intern die Projektnummer LP112.
LP (longitudinale posteriore) steht für die Anordnung des Motors im Heck.
Der ist nicht quer, sondern längs zur Fahrtrichtung eingebaut.
Verantwortlich für die Entwicklung Paolo Stanzani.
Der Ingenieur gehörte bei Lamborghini zum alten Eisen, war dort schon seit 1963 tätig. 
 

Eine schöne Geschichte zum Namen

Der Name des Fahrzeugs geht wohl auf einen Ausdruck des Piemonteser Dialekts zurück. 
Während der Endmontage wurde der Prototyp im Landmaschinenschuppen eines Bauernhofs in der Nähe von Grugliasco (Turin) versteckt, um so mögliche Produktionsunterbrechungen in Verbindung mit den damaligen Arbeiterunruhen zu verhindern. 
Als ihn ein Bauer dort zum ersten Mal sah, rief der erstaunt und begeistert „Countach”. 
Übersetzt bedeutet das so viel wie 'fantastisch', 'Boah!“, 'Wahnsinn' oder 'Herrjeh'.
 
Der Piemonteser Design-Chef Gandini erkannte das enormes Potenzial dieses Modellnamens, überzeugte Nuccio Bertone, Ferruccio Lamborghini und seinen Kollegen Paolo Stanzani.

Erprobungsfahrten beginnen

Nach Genf begann der Chef-Testfahrer von Lamborghini (Bob Wallace) den nun mit einem 4-Liter-Motor ausgestatteten LP 400 auf Herz und Nieren zu prüfen. 
Die Geschichte dieses außergewöhnlichen Fahrzeugs endet Anfang 1974. 
Für die Serienzulassung zerstörte ihn der erforderliche Crashtest.
 
Von 1974 bis 1990 wurden 1999 Countach in 5 verschiedenen Serien produziert.
Hier ein kurzer Überblick.

Produktionsjahr 1974 - 1978

Lamborghini Countach LP 400 
Motor: V12
Hubraum: 3.929 Liter
Leistung: 375 PS
0 - 100 km/h: 5,4 Sekunden
Topspeed: 309 km/h
Fahrzeuglänge: 4,14 Meter
Fahrzeugbreite: 2,0 Meter
Fahrzeughöhe: 1.07 Meter
Leergewicht: 1.065 kg
 
 
- 1978 bis 1982: LP400S mit leicht reduzierter Leistung (355 PS)
Die Karosserie hatte unter anderem Kotflügelverbreiterungen und Frontspoiler.     
 
- 1982 bis 1985: LP500S mit größerem V12 (4.754 ccm Hubraum) und 375 PS 
 
- 1985 bis 1988: LP5000S Quattrovalvole (kurz: LP5000S QV)
Der Hubraum wurde auf 5.167 ccm erhöht, die Leistung stieg auf 455 PS. 
Es gab vier Ventile pro Zylinder (Quattro Valvole = vier Ventile). 
Für den größeren V12 wurde die Motorhaube etwas nach außen gewölbt

Produktionsjahr 1988 - 1990

Countach 25th Anniversary
Motor: V12 – 5,2 Liter Hubraum
Leistung: 455 PS
Max. Geschwindigkeit: 295 km/h
Zum 25-jährigen Jubiläum präsentierte Lamborghini 1988 eine Sonderausgabe und zugleich letzte Version. 
Neue Front- und Seitenspoiler sowie modifizierte Lufteinlässe unterscheiden diese Serie äußerlich vom 1985 eingeführten Countach Quattrovalvole (QV), bei dem die Vier-Ventil-Technologie erstmals zum Einsatz kam. 
Am 4. Juli 1990 wurde der letzte Countach produziert.
Er steht heute im firmeneigenen Museum in Sant’Agata Bolognese.

Fotos vom Bertone-Prototyp LP 500





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