Wir waren kürzlich im „Alfa Romeo Automobilismo Storico“, das offizielle Museum von Alfa Romeo in Arese (Italien), im Umfeld von Mailand. Eine wunderbare und liebevolle Dokumentation der eigenen Geschichte, großartiger Modelle und Innovationen auch aus der Welt des Motorsports. Dort haben wie dieses in jeder Hinsicht außergewöhnliche Fahrzeug entdeckt.
Es wirkt wie von einem anderen Stern. In jedem Science Fiction Film könnte es problemlos die Hauptdarsteller beim Entdecken unbekannter Regionen begleiten.
Aliens hätten ganz sicher auch mehr Respekt vor anderen Lebewesen, die in so einem Fahrzeug auftauchen.
Alfa Romeo selbst beschreibt sein hauseigenes Museum als „Macchina del tempo“ (Zeitmaschine). Das ist es auch – natürlich – doch ein wenig anders ebenso. Dabei in jeder Hinsicht faszinierend.

Hier sind die wichtigsten Serienfahrzeuge zu sehen, auch Designstudien und Prototypen, natürlich grandiose Rennautos aus den vergangenen Jahrzehnten.
Und was für welche, denn mit einigen davon startete Ferrari seinen erfolgreichen Weg in die Formel 1.
Nochmals: auf Modellen von Alfa Romeo!
Zu jedem Exponat stehen auf Tafeln kurze (!) Erklärungen in Italienisch und Englisch, die volle Ladung an Informationen gibt es über eine App, ein grandioses Archiv für Wissbegierige und Alfa-Fans.
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Fotos: Edda Stahn |
Der Traum von Siluro Ricotti
Innovative
Ideen bedürfen immer auch eines Menschen, der voll dahinter steht und
jedes Hindernis davor aus dem Weg räumt. Hier war es Graf Siluro
Ricotti, der einen ganz besonders aerodynamischen Wagen für sich und
seine Familie haben wollte.
Sozusagen einen Familien-Sportwagen, der allerdings nach seinen Vorstellungen wie ein Flugzeug für die Straße aussah.
1914
gab es nur vergleichbar wenige Autos auf den Straßen, zumeist offen
und mit Faltverdeck.
Deren Form sah überall schon irgendwie gleich aus,
jedenfalls im Groben, doch dieses Auto kam total anders daher.
In
der Region, wo die ersten Testfahrten stattfanden, hatte der rundum
geschlossene Tropfenwagen mit Aluminiumhaut schnell den Spitznamen 'La
Bomba' weg.
Den
Motor bekam er vom Alfa Romeo Typ HP
40-60, in dem der stärkste damals von Alfa gebaute Vierzylinder steckte.
Kein Wunder, denn der war auf Rennstrecken unterwegs.
An seinem Steuer saß
damals auch ein später sehr bekannter und wichtiger Mann: Enzo Ferrari.
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1920 Targa Florio: Am Steuer eines Alfa Romeo Typ HP 40-60 sitzen Giuseppe Campari, Enzo Ferrari und Giulio Ramponi |
Die
nach den Vorstellungen
des Grafen entstandene Außenhaut baute damals die Carrozzeria Castagna
in Mailand.
Der 1849 gegründete Betrieb machte sich unter der Leitung
von Carlo Castagna und später seinem Sohn Ercole einen hervorragenden
Ruf bei betuchten Menschen. Denn damals wurden die Aufbauten in der
Regel ganz individuell bei darauf spezialisierten Karosseriebauern.
Von
nahezu jeder Ecke der Welt trafen Aufträge von Königen und Magnaten
ein, die von Castagna etwas ganz besonderes haben wollten.
Auf Basisfahrzeugen von Alfa
Romeo, Bugatti, Duesenberg, Fiat, Lancia, Isotta-Fraschini,
Mercedes-Benz oder Rolls-Royce.
Schon 1914 setzte der Betrieb meisterlich und mit Präzision die Wünsche von Graf Siluro Ricotti um.
Der
Wagen fuhr auch, doch an heißen Sommertagen wurde es innen für die bis
zu fünf Passagiere sehr warm. Laut war es auch, denn der Motor steckte
ebenfalls im Innenraum. So ließ der Graf später das Dach absägen.
Der im Alfa-Museum gezeigte Wagen ist ein Nachbau, das Original, bzw. Was von ihm übrig blieb, ist (noch) verschollen.
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Eine
der Vorgaben von Graf Siluro Ricotti war viel Platz für Gepäck. Denn
der Graf machte gerne in schöner Natur Picknick mit Familie und
Freunden. Im Heckbereich passte dafür viel rein: Stühle, Decken,
Getränke, Essen und was man sonst so alles braucht. |
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Vorne steckt der Kühler eines Autos, sonst wirkt dieser Alfa Romeo wie ein Fluggerät. |

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Foto: Alfa Romeo Automobilismo Storico |
Technische DatenMotor: Vierzylinder
Hubraum: 6.082 ccm
Leistung: 70 PS
Höchstgeschwindigkeit: 139 km/h
Länge: 5,5 Meter
Breite: 1,7 Meter
Höhe: 2,26 Meter
Radstand: 3,2 Meter
Getriebe: vier Gänge + Rückwärtsgang
Antrieb: Heckantrieb
Gewicht: 1.250 kg
Kontakt:
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This
1914 A.L.F.A. 40/60 HP Aerodinamica Prototype, also known as the Alfa
40-60 HP Siluro Ricotti, is a remarkable creation and unique masterpiece that showcases the blend of automotive innovation and artistic design.
Crafted by Carrozzeria Castagna in Milan on a 1913 40-60 h.p. chassis – the largest (wheelbase 3.3 m) and most powerful
chassis available at that time.
A race car.
One of the driver is wellknown: Enzo Ferrari.
At
the heart lies a robust 6082 cc straight-four engine, housed within a
conventional shaft-drive chassis. Commissioned by Count Marco Ricotti,
the collaboration with Carrozzeria Castagna resulted in an exquisite
creation.
The defining feature of this model is its damascened aluminum
body, inspired by dirigibles, reflecting the avant-garde spirit of the
era.
The
driver enjoyed a large panoramic windshield which provided a wide and
fantastic view of the road, but it had a drawback, it was too hot during
the summer.
The engine was enclosed together in the same space with up
to five passengers, so it was loud inside, the hot engine was another
problem.
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