Ein automobiler Klassiker der besonderen Art: Alfa Romeo Montreal

Hinter der Geburt dieses Klassikers steht die Weltausstellung Expo 1967 in Montreal. Die Verantwortlichen beauftragten als einzige Automarke Alfa Romeo dort ein Fahrzeug zu präsentieren, das „den maximalen menschlichen Ehrgeiz in Sachen Automobil“ zeigen sollte.

 

Alfa Romeo hatte zu dieser Zeit einen Lauf, war weltweit im Gespräch.
Sicher auch wegen dem Film „Die Reifeprüfung“ von Mike Nichols (1967). 

Mit Dustin Hoffman im Alfa Spider „Duetto“ ein Hit in den Kinosälen weltweit, machte beide bis in die heutigen Tage zu Ikonen.
Der offene Alfa verkörperte den Freiheitsgeist jener Jahre perfekt. Es war ein goldenes Zeitalter für die italienische Marke.  

Das blieb auch den Organisatoren der EXPO 1967 nicht verborgen. Die Weltausstellung startete unter dem Motto „der Mensch und seine Welt“.
Dazu gehörte auf jeden Fall auch ein Automobil. 
 
Alfa Romeo erhielt die Anfrage, ein Fahrzeug zu bauen, das den maximalen Ausdruck jener Epoche darstellen sollte.

Eine große Ehre und Chance, doch es gab ein riesiges Problem: Zeít. Denn die Eröffnung der Weltausstellung lag nur neun Monate voraus.
 
Ein Auto von Grund auf komplett neu zu bauen, war zur damaligen Zeit undenkbar. Also wurde die Giulia Sprint GT als Ausgangsbasis gewählt.

Die Carrozzeria Bertone bekam den Auftrag das Ausstellungsstück zu bauen.
Genauer gesagt mussten es zwei identische Fahrzeuge sein.

https://www.fcaheritage.com/content/dam/heritage/images/heritage/the-heritage/classic-stories/2020_ar_montreal/gallery/D_01.jpg

Bei Bertone entstand so unter dem damals 29-jährigen Marcello Gandini ein echter Hingucker.
Ein elegantes, tiefergelegtes, windschnittiges und wunderschönes Sportcoupé.

Gandini wählte einen sehr tiefen Kühlergrill, die ebenfalls tiefer Motorhaube verdeckte sogar die Hälfte der Frontscheinwerfer.
Aus denen stachen wiederum die besonderen „Jalousien“-Abdeckungen wie Augenlider hervor. 
Eine originelle und innovative Lösung um die Aerodynamik zu optimieren. 

Die Windschutzscheibe war sehr breit und geneigt, zwei lange Türen in „L“-Form befanden sich vor den sechs auf den Seitenstreben vorhandenen Luftschlitzen.
Ein weiteres Stilmerkmal, das dieses Modell kultig machen sollte.

Die stark geneigte Heckklappe bestand vollständig aus Glas.
Das K-Heck deutete einen Spoiler an.
Die Doppel-Auspuffanlage wurde in der Mitte untergebracht. 

Als Motor wurde ein gerade einmal 90 PS starker Vierzylinder mit 1,6 Liter Hubraum eingebaut. 

Als die beiden Wagen fertiggestellt waren, ging es per Luffracht rüber nach Kanada. 

Die zwei gebauten Konzeptfahrzeuge in perlweißer Lackierung wurden am Eingang der Weltausstellung in der Halle „Der Hersteller-Mensch“ ausgestellt.

Dank eines besonderen Spiels aus Spiegeln wurde das Bild der beiden Prototypen endlos im Raum reflektiert. 

Beide Autos gehören heute zur FCA Heritage-Sammlung, stehen im Historischen Museum von Alfa Romeo im Mailänder Ortsteil Arese.
Wer mehr darüber erfahren will klickt hier: www.museoalfaromeo.com/en-us 

Vom Showobjekt zur Serie

Der außergewöhnliche Erfolg der beiden Konzeptfahrzeuge bei der Expo 1967 führte zum Bau eines Serienfahrzeugs.
Das Coupé bekam jedoch den leistungsstarken V8 des Alfa Romeo 33 Stradale.
Für das Design war wieder Marcello Gandini zuständig.

Die Motorhaube wurde angehoben, um den V8 aufzunehmen, der Hubraum auf 2,6 Liter vergrößert.
Der 200 PS starke Serien-Montreal war leicht höher als die in Kanada ausgestellten Prototypen.
Die „Augenlider“ der Scheinwerfer blieben erhalten.

Unter den Farben stachen besonders hervor:
- Metallic-Gold
- Verde Termico (Grün)
- Marrone luci del bosco (Braun)
- Aragosta-Arancio (Orange)

Seine Weltpremiere hatte der Montreal auf dem Internationalen Genfer Autosalon im März 1970.
Bestellen konnte man ihn jedoch erst zwei Jahre später.
Der Kaufpreis betrug damals 5.700.000 Lire.

Von 1970 bis 1977 wurden nur 3.925 Fahrzeuge produziert:.
Wenig, Schuld daran war auch die Ölkrise der 70er Jahre.

Damals wie heute ist der Wagen ein beliebter Filmpartner.
2017 war zum Beispiel ein wunderbares Exemplar in seltenem Schwarz mit Charlize Theron in „Atomic Blonde“ zu sehen.
 
















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